Die Bedeutung von Meta-Kompetenzen für die zukunftsfähige Arbeitswelt
In diesem Artikel beschreiben wir, welche Metakompetenzen notwendig sind, um in der aktuellen Arbeitswelt sich selbst und andere führen kann.
Weiterbildung in Zeiten der VUKA-Welt
Die Weiterbildung in der Mitarbeitenden- und Führungsentwicklung befindet sich derzeit in einem grundlegenden Wandel. Eine der Hauptursachen für diese Veränderung ist die sogenannte VUKA-Welt – eine Welt, die von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität geprägt ist. In einer solchen dynamischen Umgebung gibt es nur noch wenige verlässliche und statische Wissensbestände. Altes Wissen wird schnell überholt, neue Technologien und Arbeitsweisen entstehen ständig, und die Anforderungen an Mitarbeitende und Führungskräfte ändern sich fortlaufend.
Metakompetenzen ermöglichen zukunftsfähiges Arbeiten
Angesichts dieser Tatsachen geht der Trend in der Weiterbildung eher in Richtung des Erlernens von „Metakompetenzen„. Metakompetenzen können als Bewältigungsstrategien für die Anforderungen der modernen Arbeitswelt gesehen werden. Statt ein umfassendes Kompendium „fertiger Kompetenzen“ zu erlernen, liegt der Fokus nun auf der Entwicklung von Flexibilität, Offenheit und Lernbereitschaft bei den Mitarbeitenden und Führungskräften.
Die Metakompetenzen ermöglichen es, sich schnell an Veränderungen anzupassen, neue Herausforderungen anzunehmen und kontinuierlich zu lernen. Dabei geht es nicht darum, spezifische Fähigkeiten zu erwerben, die möglicherweise schon in wenigen Jahren überholt sind, sondern um die Entwicklung einer mentalen und emotionalen Agilität, um den Anforderungen der sich ständig verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden.
Unsere Arbeitswelt befindet sich im Wandel durch Trends wie New Work und Digitalisierung. Die Möglichkeiten bezüglich Arbeitszeit und -ort nehmen immer mehr zu. Virtuelle und hierarchiefreie Teamarbeit gewinnt an Bedeutung, während die Rolle der Führungskräfte komplett neu definiert wird. Dies zeigt deutlich, dass die Digitalisierung in großen Schritten voranschreitet und zunehmend in Arbeitsstrukturen und -prozesse eingreift, wodurch sichtbare Veränderungen entstehen. Laut einer Studie wird die Bedeutung der Selbststeuerung stark zunehmen.
Evidenzbasierte Forschungsergebnisse:
Die Untermauerung durch wissenschaftliche Studien
Prof. Dr. Nele Graf, hat sich mit diesen Veränderungen auseinandergesetzt: „Früher wurden unabhängig von der fachlichen Tätigkeit Teamfähigkeit und Flexibilität gefordert, aber in Zukunft treten neue sogenannte Meta- oder Schlüsselkompetenzen in den Vordergrund. Unsere Studie zeigt, welche Meta-Kompetenzen Mitarbeitenden wirklich zukunftsfähig machen.“ (Graf, N., Gramß, D., & Edelkraut, F. (2017). Agiles Lernen: Neue Rollen, Kompetenzen und Methoden im Unternehmenskontext. Haufe-Lexware)
Die Studie hat 22 Kompetenzen identifiziert, die Mitarbeitende benötigen, um zukünftig gesund und produktiv arbeiten zu können. Besonders wichtig sind dabei die fünf Kompetenzen „Digitale Grundkompetenzen, Selbstreflexion, Resilienz, Selbstorganisation und Kommunikationskompetenz„. Die individuelle Gestaltungsfreiheit und die damit verbundene Verantwortung nehmen zu, während Kontrollmechanismen und Führungsbegleitung abnehmen. In den offenen, individualisierten und sich schnell verändernden Umfeldern der Zukunft ist die Selbststeuerung von großer Bedeutung. Mitarbeitende müssen lernen, mit dieser neu gewonnenen Freiheit und gleichzeitig zunehmender Unsicherheit umzugehen.
Grafische Zusammenfassung der 22 Kernkompetenzen:
Definition der 22 Kernkompetenzen:
Selbstorganisation: Die Fähigkeit, die eigenen Aufgaben und Ressourcen effektiv zu planen, zu strukturieren und zu verwalten, um Ziele zu erreichen und produktiv zu arbeiten.
Kundenorientierung: Die Fähigkeit, die Bedürfnisse, Erwartungen und Anliegen der Kunden zu erkennen, zu verstehen und darauf einzugehen, um ihnen einen Mehrwert und eine positive Erfahrung zu bieten.
Kommunikationskompetenz: Die Fähigkeit, Informationen klar, präzise und verständlich zu vermitteln sowie aktiv zuzuhören und auf angemessene Weise mit anderen zu interagieren, um effektiv zu kommunizieren und Beziehungen aufzubauen.
Digitale Grundkompetenz: Das Verständnis und die Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien und Werkzeugen, um diese effektiv nutzen zu können, sei es für die Informationsbeschaffung, Kommunikation, Zusammenarbeit oder Problemlösung.
Lernkompetenz: Die Fähigkeit, kontinuierlich neues Wissen und Fähigkeiten zu erwerben, sich anzupassen und weiterzuentwickeln, um mit den sich verändernden Anforderungen und Herausforderungen der Arbeitswelt Schritt zu halten.
Resilienz: Die Fähigkeit, mit Belastungen, Herausforderungen und Rückschlägen umzugehen, sich anzupassen, zu erholen und weiterzumachen, um psychische Widerstandsfähigkeit und persönliche Stabilität aufrechtzuerhalten.
Selbstreflexion: Die Fähigkeit, sich selbst kritisch zu betrachten, das eigene Verhalten, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und daraus zu lernen, um persönliches Wachstum und Entwicklung zu fördern.
Verantwortungsbereitschaft: Die Bereitschaft, Verantwortung für die eigenen Handlungen, Entscheidungen und Ergebnisse zu übernehmen, ethische Grundsätze zu beachten und proaktiv zur Zielerreichung beizutragen.
Umgang mit Unsicherheit: Die Fähigkeit, sich in unsicheren und volatilen Situationen anzupassen, flexibel zu bleiben, Risiken abzuwägen und Entscheidungen zu treffen, auch wenn nicht alle Informationen oder Ergebnisse vorhersehbar sind.
Umgang mit Komplexität: Die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen, zu analysieren und zu vereinfachen, um daraus angemessene Handlungsstrategien abzuleiten und komplexe Probleme effektiv zu lösen.
Informationsmanagement: Die Fähigkeit, Informationen zu sammeln, zu organisieren, zu bewerten und effektiv zu nutzen, um relevante Erkenntnisse zu gewinnen, fundierte Entscheidungen zu treffen und effizient zu arbeiten.
Selbstwirksamkeit: Der Glaube an die eigene Fähigkeit, Aufgaben erfolgreich zu bewältigen und Ziele zu erreichen, sowie die Motivation und Entschlossenheit, diese Herausforderungen anzugehen und dabei positiven Einfluss auf das eigene Leben auszuüben.
Kritisches Denken: Die Fähigkeit, Informationen und Argumente sorgfältig zu analysieren, verschiedene Perspektiven einzunehmen, logisch zu denken und fundierte Schlussfolgerungen zu ziehen. Es beinhaltet die Fähigkeit, Annahmen zu hinterfragen, Beweise zu prüfen und sachliche Entscheidungen zu treffen.
Interkulturelle Kompetenz: Die Fähigkeit, kulturelle Vielfalt zu erkennen, zu respektieren und erfolgreich mit Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenzuarbeiten. Dies beinhaltet das Verständnis von kulturellen Unterschieden, die Fähigkeit zur interkulturellen Kommunikation und die Bereitschaft zur Anpassung an verschiedene kulturelle Kontexte.
Konfliktkompetenz: Die Fähigkeit, Konflikte zu erkennen, zu analysieren und konstruktiv zu lösen. Es umfasst die Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren, verschiedene Standpunkte zu berücksichtigen, Kompromisse zu finden und Win-Win-Lösungen anzustreben.
Kreativität: Die Fähigkeit, neue Ideen, Konzepte und Lösungen zu generieren. Kreativität beinhaltet das Denken außerhalb konventioneller Grenzen, das Verknüpfen von unterschiedlichen Ideen und das Finden innovativer Ansätze zur Problemlösung.
Netzwerkkompetenz: Die Fähigkeit, Beziehungen zu knüpfen, aufzubauen und effektiv zu nutzen, um Informationen, Ressourcen und Unterstützung zu erhalten. Es umfasst das aktive Networking, die Pflege von Kontakten und die Fähigkeit, in verschiedenen sozialen und beruflichen Umgebungen zu interagieren.
Empathie: Die Fähigkeit, sich in die Gefühle, Perspektiven und Bedürfnisse anderer Menschen hineinzuversetzen und diese zu verstehen. Empathie beinhaltet Sensibilität, Mitgefühl und die Fähigkeit, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.
Prozessverständnis: Das Verständnis von Arbeitsabläufen, Prozessen und Zusammenhängen innerhalb einer Organisation oder einem Projekt. Es beinhaltet die Fähigkeit, den Gesamtzusammenhang zu erfassen, Schwachstellen zu identifizieren und Prozesse zu optimieren.
Transferfähigkeit: Die Fähigkeit, Wissen und Fähigkeiten aus einer Situation auf eine andere zu übertragen und in neuen Kontexten anzuwenden. Transferfähigkeit beinhaltet die Anpassung und Anwendung von gelernten Konzepten, Methoden und Erfahrungen in verschiedenen Situationen.
Anpassungsfähigkeit: Die Fähigkeit, sich flexibel an neue Situationen, Anforderungen und Veränderungen anzupassen. Es beinhaltet die Bereitschaft zur Veränderung, die Offenheit für Neues und die Fähigkeit, sich schnell auf neue Gegebenheiten
Die neue Ausrichtung der modernen Arbeitswelt: Überdenken von Wissen und Fähigkeiten, ohne die Bedeutung von „fertigem Wissen“ zu vernachlässigen
Natürlich gibt es nach wie vor „fertiges Wissen“. Dieses Wissen ist wie eine Art spezifisches Rezept, das erlernt werden kann. Grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten in bestimmten Bereichen sind demnach immer noch wichtig. Jedoch wird zunehmend erkannt, dass eine neue Ausrichtung notwendig ist, um den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. Die Weiterbildung unserer Metakomm Academy zielt deswegen darauf ab, die Mitarbeitenden und Führungskräfte dazu zu befähigen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, neues Wissen zu erwerben und ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Weiterbildung in der Mitarbeitenden- und Führungsentwicklung einen Paradigmenwechsel durchläuft. Statt auf statisches Wissen zu setzen, liegt der Fokus nun auf der Entwicklung von Metakompetenzen, um den Anforderungen der VUKA-Welt gerecht zu werden. Flexibilität, Offenheit und Lernbereitschaft sind die Schlüsselkompetenzen, die in der modernen Arbeitswelt zunehmend gefragt sind.
Die flexiblen Lernreisemodelle unseres neuen Projektes der Metakomm Academy zielen darauf ab, Mitarbeitende, Führungskräfte, Teams und Privatpersonen mit den notwendigen Metakompetenzen auszustatten, um in einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Wir freuen uns darauf, diese bald vorstellen zu können und gemeinsam mit unseren Kunden und Kundinnen die Zukunft der Arbeit zu gestalten.
Ines Schmitz für das Team Metakomm
Wenn ihr Wünsche, Ideen oder Fragen zur Metakomm Academy habt, freuen wir uns enorm, wenn ihr euch an uns wendet.
Ganz einfach hier klicken